Laub im Garten

Neben den zahllosen Anfragen zur Igelhilfe und zu Jungvögeln im eigenen Garten gehört das Thema Laub ebenfalls zu den alljährlichen 'Dauerbrennern' in der NABU-Geschäftsstelle in Oldenburg. Hier möchten wir ausdrücklich Partei ergreifen für diejenigen, die es ertragen, einen guten Teil des herabfallenden Blattwerks im Gartenbereich zu belassen - übertriebener Ordnungssinn ist in diesem Falle (wie so oft) schädlich für die Tierwelt in Ihrem Garten!

 

Selbstverständlich macht es Sinn, Wege und Zufahrten von herabfallenden Blättern zu befreien, damit hier keine Unfallgefahren entstehen. Doch vermeiden Sie bitte die Verwendung von 'Laubsaugern' - Sie würden mit diesen Geräten eine Unzahl von Kleintieren, darunter mit Sicherheit viele Gartennützlinge, unnötigerweise töten; im heimischen Gartenbereich sollte es meist möglich sein, das Laub ganz konventionell (und die Nerven der Nachbarn schonend) mit dem Einsatz von Besen und Schubkarre zu entfernen.

Wo auch immer Sie einen Ort im Gartenbereich finden, an dem das Laub verbleiben kann, schaffen Sie ein 'Plus für die Natur'. Nachfolgend ein paar stichwortartige Tipps zum Thema:

 

• Entfernen Sie Laub nur, wo es wirklich nötig ist.
• Die Verwendung von motorbetriebenen Laubsaugern oder Laubpustern im Gartenbereich vernichtet - abgesehen von Lärmbelästigung und Energieverschwendung - unnötig viele Kleintiere.
• Zusammengekehrtes Laub kann kompostiert und im Nutzgarten verarbeitet werden (manche Blätter wie beispielsweise Eichenlaub verrotten allerdings sehr langsam).
• Auf Staudenbeete verteilt bietet die Laubschicht einen effektiven Frostschutz für die Wurzelbereiche empfindlicher Pflanzen.
• Auf Gemüsebeeten verrottendes Laub verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern ist auch eine natürliche Nährstoffzufuhr.
• Jeder Quadratmeter, der mit einer Laubschicht bedeckt ist, bietet winterlichen (Über-)Lebensraum für unzählige Kleintiere - darunter viele Nützlinge - und im kommenden Frühjahr wird es in Ihrem Garten umso mehr summen und brummen!

• Kleintiere, die unter der schützenden Laubschicht überwintern, sind übrigens auch eine wichtige winterliche Nahrungsquelle für Singvögel.

Bieten Sie Igeln einen Überwinterungsplatz in einer ruhigen Ecke Ihres Gartens an: ein Haufen Laub - mit lockerem Zweigwerk beschwert, damit er nicht beim ersten Herbststurm davonweht - ist die beste Grundlage dafür.

Wer die leuchtenden Farben im herbstlichen Wald oder auch in Kastanien, Ahornbäumen und Buchen im Gartenbereich genießen kann, der wird vermutlich auch mit Laub bedeckte Beete und andere Gartenbereiche als schöner empfinden, als nackten und überfrorenen Gartenboden. Lassen Sie sich nicht vom eventuell übertriebenen Ordnungssinn Ihrer Nachbarn anstecken - in Laub ist Leben!

 

Ihre Kinder können an einem milden Wintertag zwischen den Blättern der letzten Saison schon die ersten Insekten und andere Kleintiere entdecken; mit einer Laubschicht ist Ihr Garten wieder ein Stück in Richtung Naturgarten gewachsen - und auch Vögel, die als Wintergäste gerne in Hausnähe kommen, finden in der kalten Zeit noch wertvolle Nahrungsreserven unter den schützenden Blättern.  Amsel & Co picken nicht aus reinem Übermut im alten Laub herum...