Insekten retten!

Ein Projekt für den Landkreis Oldenburg

Das Projekt ist im Januar 2021 ausgelaufen! Einige Informationen wie etwa der Projektflyer stehen weiter unten dauerhaft zum Download zur Verfügung.

 

Gartenwollbiene (Foto: S. Bischoff)
Gartenwollbiene (Foto: S. Bischoff)

Insekten retten! Insekten sind wichtige Lebewesen in Ökosystemen. Sie bestäuben Pflanzen, zersetzen totes Material und sind Nahrung für viele andere Tiere. Wir zählen in der BRD mehr als 33.000 Arten, das sind etwa 70% aller hier lebenden Tierarten.

 

Wie aktuelle Studien gezeigt haben, müssen wir einen Verlust von bis zu 75% des Insekten-Biomasse befürchten. Das ist dramatisch und insektenfressende Tierarten wie Vögel oder Fledermäuse haben enorme Probleme ausreichend Nahrung zu finden! Die Ursachen des Insektenschwundes sind vielfältig. Ein Faktor ist neben den Landschafts- und Lebensraumverlusten der Verlust an Blütenangeboten und Kleinstrukturen, wie blütenreiche Wegeränder, Hecken oder offene Sandflächen. Deshalb hat die NABU Stiftung Oldenburgisches Naturerbe das Projekt 'Insekten retten!' mit Unterstützung der Bingo-Umweltstiftung und dem Landkreis Oldenburg ins Leben gerufen.

 

Infostand 'Insekten retten!': Mit unxerem Infostand haben wir auf vielen Wochenmärkten und zu anderen öffentlichen Gelegenheiten zum Thema Insekten informiert.

 

Exkursion 'Insekten retten!': Wie sieht eine Fläche aus, in der sich unsere heimischen Insekten wohlfühlen? Welche Arten können wir dort beobachten und wie ist ihre Lebensweise? Was können wir in anderen Bereichen verbessern, um auch hier Lebensräume für Insekten zu schaffen? Antworten auf diese Fragen wurden auf unseren Insekten-Exkursionen im Landkreis Oldenburg gegeben.

 

Vorträge 'Insekten retten!': Hier konnten Sie erfahren, welche Insekten in unseren Gärten leben, was für Lebensansprüche sie haben und was wir tun können, um die Insektenwelt zu fördern. Im Anschluss an den Bild- und Filmvortrag gab es Gelegenheit, Literaturtipps zum Thema zu durchstöbern und Fragen zu stellen.

 

Projektflyer zum Download:

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insekten retten - flyer infos.pdf
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insekten retten - flyer massnahmen.pdf
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Kontakt:

Silke Kreusel: kreusel@nabu-oldenburg.de

Sandra Bischoff: bischoff@nabu-oldenburg.de, 04487-9982744

 


Aktionen und Beratung

120 insektenfreundliche Gärten: Im Rahmen unseres Projekts konnten wir in jeder Gemeinde im Landkreis Oldenburg 15 Beratungen anbieten. Als Starterset gab es eine Insekten-Nisthilfe, 1 Staudenpaket mit 12 insektenfreundlichen Pflanzen und einen Insekten-Naturführer!

 

Schwebfliege (Foto: Heymer)
Schwebfliege (Foto: Heymer)

8 insektenfreundliche Außenflächen bei Firmen:  In unserer kostenlosen Beratung entwickelten wir  Möglichkeiten, wie Gewerbe-Außenflächen naturnah und insektenfreundlich umzugestalten.

 


Insekt des Monats

Jeden Monat stellen wir ein Insekt vor, dass aktuell besonders gut zu beobachten ist oder bei dem es sich lohnt mal genauer hinzugucken. Das Portrait finden Sie auch unter: www.nwzonline.de/insektenjahr.

Tagpfauenauge auf Efeu: NABU/ Bischoff
Tagpfauenauge auf Efeu: NABU/ Bischoff

Insekt des Monats Januar – Tagpfauenauge (Aglais io) - ein unscheinbarer Wintergast

 

Auf unseren Dachböden und in Schuppen findet man im Winter immer wieder vermeintlich tote Schmetterlinge. Diese sollte man nicht wegfegen und entfernen, sondern an Ort und Stelle belassen. Es handelt sich zumeist um den Kleinen Fuchs und das Tagpfauenauge, die mit zusammengeklappten Flügeln einem welken Blatt ähneln. Beide Edelfalter suchen im Herbst dunkle, trockene und geschützte Stellen, um als erwachsener Falter während des Winters über zu ruhen. Da sind unsere kühleren Orte in und am Haus willkommene Schutzorte. Mit einem offenen Fenster im Spätherbst lädt man die Falter zum Unterschlupf ein.

 

Das Tagpfauenauge mit seiner Vorderflügelspannweite von bis zu 6 cm ist nicht nur einer der größten, sondern auch einer der häufigsten Schmetterlinge bei uns. Im vergangenen Spätsommer und Herbst konnte man ihn auf Disteln, Thymian, Wasserdost und gut beobachten. Violette Blüten bevorzugt er bei der Nektarsuche. Zum Spätherbst ist blühender Efeu nicht nur für Schmetterlinge eine letzte Attraktion vor dem Winter. Seine auffälligen Augenflecken nutzt er zur Abschreckung von Fressfeinden. Wenn er seine Flügel schnell entfaltet, wirkt der Anblick so, als würde ein großes Tier aus dem Blattwerk schauen – das verdirbt dann schnell den Appetit.

 

Tagpfauenauge Unterseite: NABU Rinteln/Kathy Büscher
Tagpfauenauge Unterseite: NABU Rinteln/Kathy Büscher

In den zunehmend warmen Jahren taucht das Tagpfauenauge in zwei Generationen von Anfang Juli bis zum Mai des kommenden Jahres auf. Seine schwarzen Raupen bevorzugen Brennnesseln als Futterpflanze. An einem sonnigen und dennoch luftfeuchten Standort, z.B. an Gräben, fühlen sie sich wohl. Die schwärzliche, grün gestreifte Raupe des bereits erwähnten Kleinen Fuchses futtert ebenfalls an Brennnesseln, bevorzugt jedoch trockenere Standorte. Wenn Sie die Raupen mit ihren Kindern suchen möchten, sind Mai und August jeweils gute Zeitpunkte.

 

Möchten Sie mehr über Falter in unserer Region erfahren? Schauen Sie einfach bei http://www.schmetterlinge-nordwest.de/ vorbei.

 

 

 

Gefördert durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und den Landkreis Oldenburg